- Basenji -

Alle Hunde (egal welcher Rasse) haben das gleiche Gen-material. Die Unterscheidung in Rassen entstand erst durch Züchtungen im 18. und 19. Jahrhundert. Die Ausnahmen: Dingos (Australien) und Basenjis (Zentral-afrika) haben ihr „eigenes Genmaterial“

Ein tiefgehender Blick auf den afrikanischen Urhund

Der Basenji, oft als afrikanischer Urhund bezeichnet, steht als bemerkenswertes Relikt der Natur, welches über Jahrtausende hinweg seinen reinen Charakter und sein unverfälschtes Aussehen bewahrt hat. Obwohl er in Europa noch nicht weit verbreitet ist, gewinnt dieser exotische Vierbeiner langsam an Popularität.

Die Bedeutung seines Namens

Die Namen, die dieser Rasse im Laufe der Zeit gegeben wurden, geben tiefe Einblicke in seine einzigartigen Charakterzüge und Fähigkeiten. „Basenji“ bedeutet in vielen afrikanischen Dialekten so viel wie „kleines wildes Ding aus dem Busch“, was seine wilde Herkunft und seinen unabhängigen Geist widerspiegelt.

Ursprung und Lebensweise

In den dichten Wäldern Äquatorialafrikas ist der Basenji weit mehr als nur ein Haustier. Er lebt in einer einfachen, aber engen Partnerschaft mit den Einheimischen, wobei er als unverzichtbarer Jagdgefährte fungiert. Mit seinem angeborenen Jagdinstinkt durchkämmt er den Busch und treibt das Wild in die Fallen der Pygmäen. Interessanterweise ist die Bindung zwischen den afrikanischen Basenjis und ihren Besitzern nicht besonders eng. Sie leben frei und ungebunden mit den Menschen, ohne dabei gehegt oder gepflegt zu werden.

Eintritt in die westliche Welt – Eine Geschichte von Überleben und Anpassung

Die ersten Berichte über diese faszinierende Rasse stammen aus dem 19. Jahrhundert. Es waren Afrikaforscher, die von kleinen, langbeinigen Jagdhunden berichteten, die oft eine Glocke um den Hals trugen. Obwohl der Basenji in seiner Heimatregion eine wichtige Rolle spielte, war seine Eingliederung in die westliche Welt nicht einfach. Die ersten Basenjis, die im 19. Jahrhundert nach England gebracht wurden, hatten Schwierigkeiten, sich an die klimatischen Bedingungen und die neuartigen Krankheiten anzupassen. Viele starben an Seuchen oder während der Kriegsjahre. Aber dank der Ausdauer und Hingabe von Züchtern wie Mrs. Veronica Tudor-Williams überlebte die Rasse und wurde schließlich in vielen Teilen der Welt beliebt.

Einzigartige Charakterzüge

Während der Basenji in seiner Heimat als unabhängiger und robuster Jagdhelfer gesehen wird, betrachten ihn viele in der westlichen Welt als Familienmitglied. Dies führt oft zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen. Basenjis sind nicht die Art von Hunden, die blinden Gehorsam zeigen. Sie sind klug, neugierig und manchmal auch eigensinnig. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht trainierbar sind. Mit der richtigen Methode und viel Geduld kann man ihren Respekt und ihre Loyalität gewinnen. Er braucht viel Bewegung und geistige Anregung. Ohne diese kann er sich problematische Verhaltensweisen aneignen, wie das Zerstören von Möbeln oder anderen Gegenständen. Junge Basenjis sind dafür bekannt, manchmal Unfug anzustellen, wenn sie allein gelassen werden. Seine Interaktion mit anderen Hunden ist ebenso komplex. Obwohl er gerne mit anderen Hunden spielt, kann und wird er durchaus dominante Züge zeigen und scheut nicht vor Konfrontationen zurück. Egal ob groß oder klein…

Der ideale Begleiter?

Trotz seiner Größe und der Tatsache, dass er kaum bellt, sollte man nicht den Fehler machen, den Basenji als einfachen Stadthund zu betrachten. Er hat einen starken Bewegungsdrang und ist sehr neugierig, was bedeutet, dass er viel Auslauf und geistige Anregung benötigt.

Auch seine Erziehung erfordert Geduld und Konsequenz, da er von Natur aus unabhängig und nicht immer gehorsam ist. Obwohl der Basenji sich in der Regel gut mit Kindern versteht, ist es wichtig zu betonen, dass kleinere Kinder möglicherweise nicht die beste Wahl für eine Familie mit einem Basenji sind. Da sie eine unabhängige und manchmal dominante Natur haben, können sie von kleinen Kindern, die ihre Grenzen nicht verstehen, falsch interpretiert werden. Es ist immer am besten, Aufsicht zu gewährleisten und sicherzustellen, dass sowohl Kinder als auch der Hund die Grenzen des anderen respektieren.

Aussehen und Farben

Der Basenji ist bekannt für seine Reinlichkeit, ähnlich einer Katze. Er besitzt kein typisches „Hunde“-Aroma und verliert weniger Fell als viele andere Rassen. Seine Pfoten, Brust und Schwanzspitze präsentieren sich stets in Weiß, während der Rest seines seidigen Fells in verschiedenen Farbtönen von Rot, Schwarz, Tricolor bis Brindle glänzt.

Fazit

Der Basenji ist ein wahrhaft einzigartiger Hund, der eine enge Verbindung zu seiner Familie sucht und dabei dennoch seine Unabhängigkeit bewahrt. Wer bereit ist, seine Eigenheiten zu verstehen und zu akzeptieren, wird in ihm einen treuen und faszinierenden Begleiter finden. Er ist sicherlich nicht für jeden der richtige Hund. Aber für diejenigen, die bereit sind, seine Einzigartigkeit und Unabhängigkeit zu schätzen, bietet er eine tiefe und bereichernde Beziehung, die ihresgleichen sucht. Es ist ein Privileg, mit einem Tier zusammenzuleben, das so eng mit seiner ursprünglichen, wilden Natur verbunden ist. Der Basenji lehrt uns Respekt, Geduld und die Schönheit der wilden Welt, aus der er stammt. Er ist und bleibt das Wunderwerk der Natur – der lautlose Jagdhund der Buschmänner.